Heinz Pangels
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Weihnachtsgruß 1981

Weihnachtsgruß 1981 -
Frieden - Jahr der Behinderten

UND FRIEDE AUF ERDEN
DEN MENSCHEN,
DIE GUTEN WILLENS SIND!

Frieden durch Aufrüstung?
Frieden durch Nachrüstung?
Frieden durch Abrüstung ?

Frieden durch das Gleichgewicht
der Kräfte und des Schreckens?

Frieden ohne Waffen?
Frieden ohne Verteidigung?
Frieden ohne Wachsamkeit?

Frieden ohne Freiheit?
Frieden ohne Gerechtigkeit?
Frieden ohne Menschenrechte?

Frieden in der Unterdrückung?

Frieden durch Demonstration?
Frieden durch Schweigen?
Frieden durch Gleichgültigkeit ?

Wir sehnen uns nach Frieden
in Sicherheit und Freiheit!

Wie aber ist dieser Friede möglich?

Beginne bei Dir selbst!
Schaffe Frieden in Dir,
schaffe Frieden in Deinem Haus,
in Deiner Nachbarschaft und Umgebung!

Geh' auf andere zu,
sprich' sie an,
höre sie an,
fühle mit ihnen,
versuche, sie zu verstehen,
nimm sie an, wie sie sind,
vergebe und tröste,
freue Dich und leide mit ihnen.

So schaffst Du Frieden in Dir
und um Dich herum.
Große Dinge werden nur
durch kleine Schritte bewirkt.

Als Christen haben wir diese Zuversicht,
weil Christus durch seine Menschwerdung
Frieden und Versöhnung auf diese Erde brachte.

Der Gott der Liebe und der Güte
neige sich in seinem Erbarmen über uns,
er erfülle uns mit seiner Gnade und seinem Geist,
er schenke uns sein Licht,
er mache hell und warm unsere Herzen,
damit wir durch ihn den Frieden finden,
er schenke uns Ruhe und Heil
und seinen reichen Segen
auf unseren künftigen Wegen!

Heinz Pangels, 1981

erweiterte Fassung (1983)

Zu Deinem Glück brauchst Du nicht viel!

Phil Bosmans zugeeignet

Unsere Erde ist schön!
Gott hat sie erschaffen,
und herrlich ist die Natur;
denn sie ist ein Teil
seiner Schöpfung.
Doch brauchen wir dafür
ein JAHR DER NATUR,
des Waldes und des Baumes,
des Strauches und der Blume?
Uns gab der Schöpfer doch
Augen, zu schauen,
Ohren, zu hören,
Hände, sie zu ergreifen,
Füße, sie zu erwandern.
Uns ihrer Schönheit zu erfreuen,
dazu haben wir täglich Gelegenheit!

Die Tiere sind auch
ein Teil dieser Schöpfung.
Doch brauchen wir dafür
ein JAHR DES TIERES,
des Vogels und der Katze,
des Hundes und des Pferdes?
Uns an ihnen zu erfreuen,
sie gut und lieb zu behandeln,
dazu haben wir täglich Gelegenheit!

Der Mensch ist ein Geschöpf Gottes
und somit ein Teil seiner Schöpfung.
Gott schuf ihn nach seinem Bilde.
Er hat ihn ausgestattet
mit Geist, Seele und Leib.
Doch brauchen wir dafür
ein JAHR DES MENSCHEN?
Uns menschlich zu verhalten,
dazu haben wir täglich Gelegenheit!

Das Leben ist uns von Gott 
durch unsere Eltern geschenkt.
Auch wenn wir es nicht immer
schön und gut finden,
ist es dennoch lebenswert:
denn es hat seinen Sinn,
und ein jeder hat seine Aufgabe
zugewiesen bekommen.
Doch brauchen wir dafür
ein JAHR DES LEBENS?
Dies zu erkennen,
es zu schützen,
mit Geist zu erfüllen,
wachsen und gedeihen zu lassen,
dazu haben wir täglich Gelegenheit!

Das Kind ist ein Teil unserer Selbst;
es ist uns vom Schöpfer
als Gabe und Aufgabe anvertraut.
Es bedarf unserer Liebe und Zuneigung,
Zuwendung und Aufmerksamkeit,
Pflege und Geborgenheit.
Doch brauchen wir dafür
ein JAHR DES KINDES?
Aus ihm einen fröhlichen
und tüchtigen Menschen zu machen,
dazu haben wir täglich Gelegenheit!

Die Jugend ist ebenso
ein Teil unserer Selbst,
ein Teil unserer Familien.
Wir brauchen unsere Jugend,
damit wir von ihrem Elan,
von ihrer Begeisterungsfähigkeit,
von ihrer Suche noch Menschlichkeit,
mitgerissen werden,
um Neues zu schaffen.
Doch brauchen wir dafür
ein JAHR DER JUGEND?
Ihr unser Wissen
und unsere Erfahrung
mit auf den Weg zu geben,
und sie zu stützen,
wann immer sie uns braucht,
dazu haben wir täglich Gelegenheit!

Frau und Mann bilden
eine gottgewollte Einheit.
Sie sind die Urzelle der Menschheit.
Sie erfüllen beide
von Gott gewollte Aufgaben.
Doch brauchen wir dafür
ein JAHR DER FRAU,
ein JAHR DES MANNES?
Ihr Anerkennung zu zollen,
seine Arbeit zu würdigen,
dazu haben wir täglich Gelegenheit!

Die Alten sind ein Teil unserer Familien;
wir brauchen sie ebenso wie die Jugend,
um von ihrer Arbeit und Erfahrung zu lernen.
Doch brauchen wir dafür
ein JAHR DER ALTEN?
Ihnen unsere Achtung
und Ehrfurcht entgegenzubringen,
dazu haben wir täglich Gelegenheit!

Die Behinderten sind ebenfalls
ein Teil unserer Familien,
sie gehören zu uns!
Ihrer brauchen wir uns nicht zu schämen.
Sie müssen weder versteckt,
noch in Mauern festgehalten werden,
sie sind Menschen wie Du und ich!
Zwar bedürfen sie unserer Hilfe
und unseres Verständnisses.
Doch brauchen wir dafür
ein JAHR DER BEHINDERTEN?
Uns ihrer anzunehmen
und sie als Menschen zu behandeln,
dazu haben wir täglich Gelegenheit!

Übrigens:
Auch Du kannst unversehens zu ihnen gehören.

Wir brauchen Bauern, Arbeiter,
Handwerker, Ärzte und Gelehrte,
Künstler und Erfinder,
Beamte und Politiker.
Doch brauchen wir dafür
ein JAHR DIESER EINZELNEN STÄNDE?
Ihre Arbeit anzuerkennen
und ihre Verdienste zu würdigen,
dazu haben wir täglich Gelegenheit!

Wir brauchen die Technik,
die uns dienen soll.
In allen Lebensbereichen
hat sie Einzug gehalten
und ist nicht mehr wegzudenken.
Sie kann zum Segen und zum Fluch
der Menschheit angewendet werden.
Doch würde es uns nicht einfallen,
ein JAHR DER TECHNIK auszurufen,
um ihr "unsere Ergebenheit" entgegenzubringen.
Sie sinnvoll dem Schöpfungsauftrag gemäß zu nutzen,
dazu haben wir täglich Gelegenheit!

Die bisher ausgerufenen JAHRE
haben nicht davon abgehalten,
an Natur, Getier und Mensch
Gewalt anzuwenden.
Sie dienten und nutzten vielmehr
Politikern und Organisationen,
sich zu profilieren.

Um heute, in einer Zeit 
es Leistungs- und Erfolgszwanges,
der Hektik und des Stresses,
der Wohlstandsgesellschaft und
der Wahrung des Besitzstandes
überhaupt noch überleben zu können,
brauchen wir ganz einfach
täglich Menschlichkeit,
Mitfühlen und Verstehen,
innere Zufriedenheit,
Freude an einfachen Dingen,
so dass wir uns erfreuen können,
an ganz gewöhnlichen Tagen,
unter ganz gewöhnlicher Sonne,
an ganz gewöhnlichen Menschen,
an ganz gewöhnlichen Dingen.

Darum:

Die einfachen Dinge sind es,
die glücklich machen:
aufeinander zugehen,
miteinander sprechen,
einander anhören,
miteinander fühlen,
einander verstehen,
einander annehmen und vertrauen,
einander lieben und verzeihen.

Oft fehlt nur:
ein freundlicher Gruß,
ein gutes Wort,
ein verstehender Blick,
ein mitfühlender Händedruck,
eine helfende Hand.

Du siehst also:

Zu Deinem Glück
brauchst Du nicht viel;
es liegt vor Deiner Tür!
Warte nicht,
tu selber was;
geh' einfach auf andere zu:
auf die Kinder,
auf die Jugendlichen,
auf die Alten,
auf die Einfältigen
wie auch auf die Gescheiten:
sie alle brauchen Dich!
Sprich, spiel, sing, lach, iss und trink,
und freue Dich mit ihnen.
Und wenn sie einmal traurig sind,
und ihnen zum Weinen ist,
dann zeige ihnen,
dass Du mit ihnen fühlst.
Und wenn Dir dabei die Tränen kommen,
lass sie laufen
und schäme Dich ihrer nicht.

Geh' so auf die Menschen zu;
sei menschlich.
Es wird Dich verwandeln;
Du selbst wirst Mensch!
Es wird Dich glücklich machen;
Du selbst wirst zufrieden werden!

Heinz Pangels, 1981

© Heinz Pangels, 01/2004

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