Heinz Pangels
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Weihnachten 25

An Weihnachten sagt Gott ganz leise

 

In die Lichtblicke deiner Hoffnung
und in die Schatten deiner Angst,
in die Enttäuschung deines Lebens
und in das Geschenk deines Zutrauens
lege ich meine Zusage:

 Ich bin da.

In das Dunkel deiner Vergangenheit
und in das Ungewisse deiner Zukunft,
in den Segen deines Wohlwollens
und in das Elend deiner Ohnmacht
lege ich meine Zusage
:

Ich bin da.

In das Spiel deiner Gefühle
und in den Ernst deiner Gedanken,
in den Reichtum deines Schweigens
und in die Armut deiner Sprache
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

 In die Fülle deiner Aufgaben
und in deine leere Geschäftigkeit,
in die Vielzahl deiner Fähigkeiten
und in die Grenzen deiner Begabung
lege ich meine Zusage:

    Ich bin da.

 

In das Gelingen deiner Gespräche
und in die Langeweile deines Betens,
in die Freude deines Erfolgs
und in den Schmerz deines Versagens
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

 

In das Glück deiner Begegnungen
und in die Wunden deiner Sehnsucht,
in das Wunder deiner Zuneigung
und in das Leid deiner Ablehnung
lege ich meine Zusage
:

Ich bin da.

 

In die Enge deines Alltags
und in die Weite deiner Träume
und in die Kräfte deines Herzens
lege ich meine Zusage
:

Ich bin da.

 

Meine Antwort:

In das aufgehende Licht

deiner tröstenden Zusage
stelle ich meine Frage
:

Wo bist du?

In den lichtvollen Abgrund
deiner Gedanken und Pläne
lege ich meine Bedenken
:
Wie soll es weitergehen?

 

   In die tiefe Quelle
deiner unerschöpflichen Phantasie
weine ich meine Traurigkeit
:
Ich bin so allein.

 

In die weite Schale

deiner wohltuenden Stille
lasse ich meine Belastungen fallen
:

Es ist alles so schwer.

 

In die bergenden Hände

deiner behutsamen Zuwendung
bringe ich meine Unsicherheit
:

Verlaß mich nicht.

 

In den langen Atem
deiner verborgenen Treue
setze ich mein Vertrauen
:
Du sorgst für mich.

 

In das große Ohr

deiner schweigenden Nähe
flüstere ich meine Dankbarkeit:

Du bist bei mir.

 

In die befreiende Melodie

deiner frohen Botschaft
 summe ich meine Freude:

 Du bist so gut zu mir.

 

In Dein menschgewordenes

JA-Wort,

Deine Zusage an mich,

Deine Frage nach mir

buchstabiere ich die Zusage

meiner Antwort:

 

Ich bin da.

 

 

Im Wunder der Weihnacht

fällt ein gutes Licht

auf die Welt

und öffnet Augen und Ohren,

Mund und Hände,

damit wir im Gesicht

eines jeden Menschen

göttliche Züge erkennen

und lieben können.

 

Weismantel, Paul: In der Stille der Nacht.
Gedanken und Gebete zu Advent und Weihnachten,
Verlag Ludwig Auer Donauwörth 1991, 60-64
.

 

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(Erhalten von Prof. Dr. Bernhard Sill, Eichstätt, 21. Dez. 2007)

Übernommen und eingestellt von Heinz Pangels

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© Heinz Pangels, 2008

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