Kirche als „Institution“ Über Weihnachten habe ich das Buch „Unsere Erfahrungen mit der Kirche“*) von mehreren großen Theologen unserer Zeit zu Ende gelesen. Was mir hierzu am Abend des 25. Dezember 1991, dem 1. Weihnachtstag, zwischen 21.00 und 22.00 Uhr herunterfiel, gebe ich hiermit wieder:
Die „Kirche als Institution“ lebt an der „Kirche der Gemeinde“, der Gemeinschaft der Gläubigen, vorbei. Sie, die „Institution“, begreift nicht, daß die Kirche als Gemeinschaft, als „Volk Gottes“ aus Menschen besteht, die von GOTT als Ebenbild geschaffen wurden, die von ihm gleichzeitig die Freiheit des Denkens und des Handelns verliehen bekommen haben. In ihrer selbsternannten Macht-vollkommenheit setzt sie sich absolut und vergißt dabei, daß sie selbst aus schwachen und fehlbaren Menschen besteht.
Die Kirche „als Gemeinschaft des Volkes Gottes“ muß sich bewußt werden, daß auch ihr der Geist Gottes zuteil wurde. In diesem Bewußtwerden muß sie mündig und verantwortungsvoll handeln und sich darstellen. Sie muß ihre Glaubens- und Lebenserfahrung deutlich sichtbar einbringen und dafür sorgen, daß diese zum Tragen kommen kann bzw. zum Tragen kommt. Die Kirche als „Institution“ – hier insbesondere die Hierarchie – muß erkennen und begreifen, daß sie nur Dienerin der „Kirche als Gemeinschaft des Volkes Gottes“ ist. Nur in dieser Rolle kann sie H E I L bewirken.
© Heinz Pangels, 25.12.1991 In „Vertrauter Umgang mit Gott – Denkanstöße“ Haag + Herchen Frankfurt/Main 1996, Seite 118 – Seit September 2011 vergriffen.
*) Alfons Auer, Alfons Deissler, Heinrich Fries, Herbert Haag, Bernhard Häring, Heinrich Spaemann: „Unsere Erfahrungen mit der Kirche“ Herausgeberin: Marianne Müssle, Redakteurin im Kirchenfunk des Südwestfunk Baden-Baden, Zweite Auflage, Herder-Verlag Freiburg 1991 ISBN 3-451-22188-1 © Heinz Pangels, 2011 |
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