Gebete im Internet
Heinz Pangels
Friedensgebete
Vertrauter Umgang
Zwei Seiten
Weihnachtsgruß
Weihnachten
Ostern
Pfingsten
Psalmen nach Buber
Segensgebete
Meditationen
Über die Liebe
Texte und Gebete
Leserbriefe
Copyright

 

Psalm 22

Psalm 22

Mein Gott, mein Gott,
warum hast Du mich verlassen,
warum bleibst Du fern meines Hilferufes
und den Worten meines Schreiens?!

"Mein Gott" rufe ich bei Tag,
und Du antwortest nicht;
selbst nicht in der Nacht,
ich finde keine Ruh'.

Du aber bist der Heilige,
der da thront über Israels Lobgesängen.
Auf Dich haben unsere Väter vertraut;
sie vertrauten Dir, und Du hast sie errettet.
Sie schrien zu Dir auf und durften entkommen;
sie vertrauten auf Dich und wurden nicht zuschanden.

Ich aber, ein Wurm bin ich, und kein Mensch,
der Leute Spott, vom Volk verachtet.
Alle, die mich sehen, verspotten mich,
verziehen die Lippen, schütteln den Kopf.

"Wälze er es auf den Herrn!" "Der lässt ihn entrinnen;
errettet ihn, denn er hat ja Gefallen an ihm."

Ja, Du bist es,
der mich aus dem Mutterschoß kommen ließ,
der mir Geborgenheit gab an meiner Mutter Brust.
Auf Dich, HERR, bin ich angewiesen,
seit ich aus ihrem Schoße kam;
schon vom Schoße meiner Mutter an bist Du mein Gott.

HERR, nie bleibe fern von mir,
denn nahe ist die Bedrängnis
und kein Helfer ist da.

Viele junge Stiere umstehen mich,
die Bullen des Bachans umzingeln mich.
Ihre Mäuler sperren sie wider mich auf,
einer Löwenschar gleichend: reißend und schreiend.

Wie Wasser bin ich hingeschüttet,
alle meine Knochen wollen sich von mir trennen.
Weich wie Wachs ist mein Herz geworden,
zerschmolzen ist es in meiner Brust,
trocken wie eine Scherbe ist meine Kraft,
meine Zunge klebt fest an meinem Gaumen.

Du bettest mich in Todesstaub.

Wie Hunde haben sie mich umstellt,
eine Horde von Übeltätern bedrängte mich,
sie fesselten mich an Händen und Füßen;
zählen kann ich all meine Knochen.

Sie schauen mich an, besichtigen mich,
teilen meine Kleider unter sich,
und über mein Gewand werfen sie das Los.

Du aber, o HERR, bleibe mir nicht fern;
Du meine Stärke, eile und stehe mir bei
mit Deiner Hilfe.

Entreiße meine Seele dem Schwert,
mein Leben vor dem Griff des Hundes,
befreie mich aus dem Rachen des Löwen,
vor den Hörnern der wilden Büffeln rette mich,
weil Du mich erhörst.

Deinen Namen will ich künden meinen Brüdern,
inmitten der Gemeinde will ich Dich preisen:
"Die ihr den HERRN fürchtet, preiset Ihn!
Alle aus dem Stamme Jakobs rühmet Ihn!
Erschauert vor Ihm ihr Kinder Israels!
Denn ER hat nicht verachtet,
nicht verschmäht das Elend der Armen,
nicht verborgen vor ihm Sein Antlitz,
hat vernommen den Aufschrei des Bedrängten."

Dir gilt mein Lob inmitten der Gemeinde. -
Erfüllen will ich mein Gelübde
in Gegenwart derer, die Dich fürchten.

Essen sollen die, die im Elend leben,
und sie sollen satt werden.
Den HERRN sollen preisen, die Ihn suchen!
Aufleben soll euer Herz für immer!

Dessen eingedenk werden sich zum HERRN bekehren
alle Enden der Erde,
sich vor Dir niederwerfen alle Stämme der Völker.
Denn dem HERRN ist das Königtum;
ER ist der Herrscher über alle Völker.

Es werfen sich alle vor Ihm nieder,
die gegessen haben
und nun in der Erde ruhen,
vor Ihm knien alle nieder,
die in den Staub gesunken sind
und deren Seele ER nicht leben ließ.

Meine Nachkommen sollen Ihm dienen,
sollen erzählen von Gott meinem HERRN
dem kommenden Geschlecht
und künden von Seinem gerechten Walten
dem nachgeborenen Volk und sagen: dass ER es hat getan.

© für Psalm 22 (nach Martin Buber): Heinz Pangels, 2002/2003

Zurück Übersicht Weiter